Aktion "Orange the World" am 25. November - Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen Mainz - Gewalt gegen Frauen ist ein drängendes gesellschaftliches Problem - auch in Deutschland. Statistiken zeigen, dass jede dritte Frau hierzulande mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen ist. Rund ein Viertel aller Frauen erlebt körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner.
Im Jahr 2023 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik für Rheinland-Pfalz 8.737 Fälle von Partnerschaftsgewalt. In etwa 79 Prozent der Fälle sind weibliche Opfer betroffen - unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status. Die UN-Kampagne "Orange the World" macht jährlich 16 Tage lang auf die Notwendigkeit aufmerksam, geschlechtsspezifische Gewalt zu beenden. Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November appelliert das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz: "Suchen Sie Hilfe, wenn Sie von Gewalt betroffen sind oder Ihnen Gewalt droht. In akuten Fällen wählen Sie bitte den Notruf 110." Gewalt hat viele Gesichter: Gewalt gegen Frauen und Mädchen tritt in vielfältigen Formen auf: von Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen bis hin zu körperlichen Angriffen und sexuellen Übergriffen. Zunehmend spielt auch digitale Gewalt, beispielsweise über soziale Medien oder Messenger-Dienste, eine Rolle. Viele betroffene weibliche Opfer schweigen aus Scham, Angst, Hilflosigkeit oder Schuldgefühlen. Doch auch das Umfeld reagiert oft mit Wegschauen. Umso wichtiger ist es, betroffenen Frauen klarzumachen: "Sie sind nicht allein. Die Polizei unterstützt Sie und vermittelt bei Bedarf an spezialisierte Beratungsstellen."
Hilfe und Schutz durch die Polizei:
Das polizeiliche Vorgehen richtet sich konsequent gegen die Täter: So können Betroffene in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, während der Täter der Wohnung verwiesen wird und Kontaktverbote erhält. Der Schutz und die Unterstützung der Opfer haben höchste Priorität. Bereits vor Ort informieren die Polizeikräfte über Hilfsangebote und Handlungsmöglichkeiten.
Rheinland-Pfalz bietet mit der Polizeilichen Opferberatung seit Jahren eine Anlaufstelle für Betroffene. Die Beratungen erfolgen durch qualifizierte Fachkräfte aus den Bereichen Sozialwesen und Psychologie, die speziell geschult sind - auch für den Umgang mit Kindern. Weitere Unterstützung bietet das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der Nummer 116 016, das rund um die Uhr und in mehreren Sprachen erreichbar ist, sowie online auf www.hilfetelefon.de
LKA RLP